Burgund

'Art et le Plaisir de Vivre'

img cellarMitten in der Region Burgund liegen einige der besten Weinberge der Welt. Im Burgund werden Rotweine aus den Rebsorten Pinot Noir und Gamay sowie Weißweine aus den Rebsorten Chardonnay und Aligoté hergestellt.

img Vermutlich bauten bereits die Kelten vor der Ankunft der Römer Wein im Burgund an. Bei Ausgrabungen fanden Archäologen bisher keine der typischen römischen Amphoren. Dies lässt den Schluss zu, dass bereits im 2. Jahrhundert nach Christus ausreichende Mengen an Burgunderwein vorhanden waren. Der früheste literarische Beleg der Existenz des Weinbaus findet sich in einem Besuchsbericht aus dem Jahr 312 n. Chr. von Kaiser Konstantin dem Großen in Autun.

Das Land ist überwiegend agrarisch geprägt; der Weinbau spielt eine große Rolle. Die gesamte Rebfläche Burgunds umfasst 24000 Hektar. Die Ernte beträgt durchschnittlich 1,1 Millionen Hektoliter; allein nach Deutschland werden 60.000 Hektoliter exportiert. img Charolais

Die Landschaft Charolais wurde bekannt durch das Charolais-Rind, das hier gezüchtet wird und in der französischen Küche vielfältige Verwendung findet. Geflügel aus der Bresse ist im ganzen Land beliebt. img Charolais

Die weiteren Spezialitäten der Region sind der Crème de Cassis, ein Likör aus schwarzen Johannisbeeren, der für die Zubereitung des landestypischen Kir notwendig ist und der Senf von Dijon.

Tourismus in Burgund

Naturpark von Morvan

img Autun Das Morvan bietet mit seinen Wäldern, Seen und steilen Felswänden im Süden von Bourgund vor allem Naturschönheit Ein Paradies vor allem für Wanderer, Radfahrer und Angler. Seit 1970 schützt der Parc Naturel Régional du Morvan die dünn besiedelte, an seltener Flora und Fauna reiche Region. Rotwild, Mufflon, Fasan, Rebhuhn, Auerhahn, Dachs, Fuchs, Wildkatze, Bussard und Habicht bevölkern die Wälder und Heideflächen des Mittelgebirges. Mit Vezelay und Autun ist hier aber auch eines der bedeutendsten Kulturdenkmäler Burgunds zu finden.

img Settons Die höchste Erhebung in dieser einsamen Gebirgslandschaft, bedeckt mit Eichen-, Buchen - und Nadelwäldern, ist 901 Meter hoch; dazwischen zahlreiche stille Seen. Der Morvan ist ein Ausläufer des Zentralmassivs; es ist eine Landschaft der Ruhe und Abgeschiedenheit. Das Gebiet erstreckt sich zwischen Quarré-les-Tombes im Norden und St-Honoré-les-Bains im Süden.

Bedeutsam für die Erschließung der keltischen Geschichte sind die internationalen Ausgrabungen von Oppidum Bibracte auf dem Mont Beuvray (800 m) bei Saint-Léger-sous-Beuvray. In einem Ende der 90er Jahre geschaffenen, baulich und didaktisch ansprechendem, Museum werden keltische Exponate und neuste Ergebnisse des Ausgrabungsverlaufs dargestellt.

img Mt Beuvray Das Wort "Morvan" stammt aus dem Keltischen und bedeutet "schwarzer Berg". Besonders im Morvan gibt es eine reiche Auswahl an Wanderwegen. Der Fernwanderweg GR 13 durchquert den Morvan in Nord-Süd-Richtung; eine andere Möglichkeit wäre eine Rundwanderung um die Seen des Morvan herum, wovon natürlich auch Teiletappen möglich sind.

Kleine Geschichte Burgunds

Römerzeit

img césar Die Römer haben vielfältige Spuren in Burgund hinterlassen. Cäsars Eroberung Galliens begann und endete hier. Die größten Teile des heutigen Burgund wurden damals von dem keltischen Stamm der Häduer bewohnt, die sich, wie auch die östlich von ihnen wohnenden Sequaner im Zwist mit den Helvetiern und den germanischen Sueben befanden.

Bei Bibracte, dem heutigen Mont Beuvray im südlichen Morvan, schlug er die Helvetier, dann auch die Sueben im Oberelsaß. Bald schon war er eine Art Schutzherr der noch freien Kelten bis hinauf in den Norden zu den Belgiern. Allerdings war dies keine sichere Herrschaft, immer wieder wehrten sich die Kelten gegen die zunehmende Unterdrückung.

img vercingetorixIm Jahre 52 konnte der Averner Vercingetorix noch einmal große Teile der Kelten vereinen und Cäsar in einer Schlacht sogar eine empfindliche Schlappe zufügen. Kurze Zeit später aber wurde Vercingetorix mit seinen Truppen bei Alesia (wahrscheinlich Alise-Sainte-Reine) von Cäsar eingeschlossen und mußte kapitulieren. Zwei Jahre später war Gallien fast völlig befriedet unter römischer Herrschaft und blieb dies bis zum Zerfall des römischen Imperiums. img théatre antique Autun wurde als Augustodunum unter Augustus zum Hauptort des nordöstlichen Galliens, wovon auch noch die - allerdings eher kläglichen - Reste des einst größten Amphitheaters ganz Galliens zeugen. Um 280 begann der Weinbau in der Region.

Bis zum Zerfall des (west-)römischen Reiches durch seine eigene innere Schwäche und den Ansturm vor allem germanischer Stämme, die wiederum dem Druck der Hunnen aus dem Osten wichen, blieb Gallien und darin auch das Gebiet des heutigen Burgund eine treue und immer mehr romanisierte Provinz des Imperiums.

Das Reich der Burgunden

Im Zuge der Völkerwanderung im 4. Jahrhundert überschritt der germanische Stamm der Burgunden über den Rhein und ließen sich im Bereich des jetzigen Burgund und der Franche Comté (Freigrafschaft Burgund) nieder. Da sie jedoch der ansässigen romanischen Bevölkerung zahlenmäßig stark unter- und kulturell nicht überlegen waren, konnten sie zwar eine um ihren König vereinte Herrenschicht bilden, gaben aber ihre germanische Sprache und Kultur bald weitgehend auf. img

Im Laufe des 5. Jahrhunderts gingen die noch bestehenden Reste der römischen Verwaltung in der des Königreichs der Burgunden auf, und um 507 ist erstmals der Name Burgundia als Bezeichnung des neuen Reiches belegt. Im Jahr 534 unterwarfen die ebenfalls germanischen Franken die Burgunden. Im 6. und 7. Jahrhundert entstand bei Erbteilungen zweimal ein fränkisches Teilreich Burgund, welches aber beide Male wieder mit dem Gesamtreich vereint wurde.

Das frühe und hohe Mittelalter

Im Jahr 843 schließlich wird Burgund geteilt, die Grundlage für die auch heute noch gültige Teilung in das eigentliche Burgund und die Franche-Comté. Im Zuge der Erbaufteilung nach dem Tode Karls des Großen fällt das Gebiet östlich der Saône an das Mittelreich Lothars I., der westliche Teil an das Westfrankenreich Karls des Kahlen, dem Vorläufer des französischen Königreiches.

img ClunyDas 910 gegründete Benediktinerkloster (Abtei von Cluny) war Anfang des 10. Jahrhunderts Ausgangs- und Mittelpunkt der cluniazensischen Reform. Die Abtei verdankt ihren weitreichenden Einfluss der strengen Beobachtung benediktinischer Ordensregeln von mehr als 1.000 Klöstern (über 20.000 Mönche!).

1016 besiegte der französische König Robert II. die Erben des Herzogs Henri le Vénérable. 1031 wurde das Herzogtum Burgund Robert, dem zweiten Sohn des französischen Königs Robert II. aus dem Haus der Kapetinger, als Apanage zugewiesen. 1031 bis 1361 regierten die Kapetinger-Herzöge im Herzogtum Burgund.

img Dieser verheiratete sich mit der Witwe seines Vorgängers, der Erbtochter des Grafen von Flandern und brachte damit neben diesem auch die Freigrafschaft Burgund in seinen Besitz.

Er wurde so der Begründer des Hauses Burgund, einer Seitenlinie des französischen Königshauses der Valois und einer der mächtigsten Dynastien des Spätmittelalters, die im französisch-deutschen Grenzraum einen großen Länderkomplex aufbaute, aus dessen nördlichem Teil, den Burgundischen Niederlanden, später die heutigen Benelux-Länder hervorgingen.

Nach der Französische Revolution von 1789 wurde Frankreich 1790 in Départements aufgeteilt. Damit wurde das Herzogtum Burgund als politische Einheit aufgelöst und durch die heutigen vier Départements ersetzt.
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